Pflegezukunft….

1821 Unterstützungen von MitarbeiterInnen aus der Seniorenarbeit wurden dem offenen Brief den wir am 9. Juli an LH Stelzer übergeben konnten angehängt. Am 12. Juli gab es dazu auch noch ein ausführliches Gespräch mit der zuständigen Landesrätin Gerstorfer. Spontane Lösungen würden von beiden PolitikerInnen nicht angeboten – die Not bleibt vorerst bestehen! (Näheres unter www.sozialbetroffen.at)
Von LR Gerstorfer wurde uns die Überarbeitung des Pflegeschlüssels zugesagt. Derzeit arbeiten Experten der Sozialabteilung daran: „…es wird gerechnet!“
Ergebnisse  werden uns BetriebsrätInnen am 14. Oktober 2019 von LR Gerstorfer präsentiert …

Informationsstand 14. Oktober:

Den Pflegeschlüssel im Ganzen anzuheben, wie wir das bei der Übergabe der Unterschriftenlisten forderten, sei für Frau Gerstorfer keine Lösung. U.a. deswegen, weil das Personal aufgrund des Pflegekräfte-Mangels nicht aufgestockt werden kann und es folglich nur zu weiteren Bettensperren kommen würde. Diese Aussicht würde im Landtag zu keinem Beschluss führen (der aber für eine gesetzliche Änderung nötig wäre).

Das Personal könne durch folgende Maßnahmen entlastet werden, die mittels Verordnung für die Dienstgeber bindend sein sollen (dazu braucht es ebenfalls einen Landtagsbeschluss):

  • pro Haus soll es mindestens 2 Nachtdienste geben, der zusätzliche ND soll außerhalb des Pflegeschlüssels finanziert werden
  • schwangere Kolleginnen, begünstigte MA und Wohnbereichsleitungen sollen zumindest teilweise aus dem bestehenden Pflegeschlüssel herausgerechnet werden
  • Hilfskräfte sollen außerhalb des Pflegeschlüssels eingestellt werden
  • auch geplant: PflegeassistentInnen (mit Fristverlängerung bis zur Aufschulung FSBA) sollen angestellt werden können
  1.  genaue Abänderungsentwürfe gibt es vom Büro Gerstorfer bis Jahresende
  2.  das wird dem Gemeindebund vorgelegt (Konsens mit SHVs notwendig)*
  3.  bei Zustimmung wird die Verordnung im Landtag verabschiedet*

Um mehr Personal gewinnen zu können und damit echte Entlastung voranzutreiben, wurden und werden am Ausbildungssektor bereits unterschiedliche Maßnahmen eingeführt (im Vergleich zum Vorjahr sind jetzt um 35% mehr Ausbildungsplätze belegt)

Die Umsetzung dieser angedachten Maßnahmen erscheint uns zielführend – daher wollen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln dafür eintreten.

* Sollte es diesbezüglich bei den zuständigen Entscheidungsebenen kein Entgegenkommen geben, müssen wir ALLE GEMEINSAM – wie im Juni –
Druck auf die Verantwortlichen machen.
Wir halten euch am Laufenden!

 

 

Zusätzlich zu unserer erfolgreichen Unterschriftenaktion in der Seniorenarbeit, haben sich auch die vier für Pflegeberufe zuständigen Teilgewerkschaften gemeinsam mit gesammelten Unterschriften (Bereich Kliniken) an Frau Landesrätin Haberlander gewendet:

Zukunft der Gesundheits- und Pflegeberuf
Mehr als 10.000 Beschäftigte fordern Verhandlungsstart

Exakt 240 Tage nachdem die Gewerkschaften GÖD, GPA-djp, vida und younion in einem Brief an Landeshauptmann Stelzer zu Verhandlungen über ein Pflegepaket aufgefordert hatten, konnten am 18. Juli 2019 10.321 Unterschriften oberösterreichischer Pflegebeschäftigter an Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander übergeben werden.

Wir sehen das als ersten Schritt, dass endlich die Gespräche starten können“, so Andreas Stangl, Geschäftsführer der GPA-djp OÖ. Seit Monaten weisen die vier zuständigen Gewerkschaften darauf hin, dass den KollegInnen in der Pflege endlich der Stellenwert zugestanden wird, der ihnen gebührt. „Diese Berufe müssen so attraktiv gestaltet werden, dass viele Menschen sie ergreifen und auch langfristig dort bleiben“, stellte Branko Novakovic (Gewerkschaft younion) klar.

Die Forderungen der Beschäftigten umfassen höhere Gehälter für Berufsbilder wie diplomierte medizinisch-technische Dienste (MTD) und klinische SozialarbeiterInnen sowie die Neueinreihung der Hebammen, diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger (DGKP), Pflegefachassistenz (PFA) und Pflegeassistenz im Entlohnungsschema. Darüber hinaus gibt es Verbesserungspotenzial in der Personalausstattung und den Rahmenbedingungen im Dienstbetrieb – auch wegen der stark erhöhten Arbeitsverdichtung. Weiters müssten die Vereinbarkeit von Beruf und Familie (Dienstplangestaltung, Kinderbetreuungseinrichtungen) ausgebaut und zukunftsorientierte Modelle für den Einstieg bzw. Umstieg in den Pflegeberuf geschaffen werden.

gpa 10321

 

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